De Altenheim-Lesung habe ich nun auch geschafft.
Sechs Jahre mache ich das im Waldschlösschen.
Heute war es anders, dank Corona.
Ich durfte nicht durch den Haupteingang. Musste vor der Tür warten, bis mir ein zweiseitiges Formular gereicht wurde. Ich kam mir vor, wie in der Arztpraxis. Dann wurde Fieber gemessen.
Anschließend ging ich mit Maske und nach der Desinfektion in den Leseraum.
Viele alte Menschen, die ich jahrelang kannte, waren nicht mehr da.
Auch die großartige Betreuerin hatte heute ihren freien Tag.
Die 9 alten Menschen verteilten sich gut im Raum.
Einige von ihnen konnten meinen Gedichten nicht mehr folgen.
Ich griff dann zu den Büchern von Detlef Heublein, um daraus zu lesen.
Er erzählt humorvoll in einer gut verständlichen Sprache. Die Hausbewohner konnten diese Gedichte nachvollziehen.
Nach jeweils drei Gedichten wurde gesungen. Erstaunlich war, dass die Menschen für diese alten deutschen Volkslieder keine Liederbücher brauchten. Die Texte sangen sie mit Inbrunst und perfekt auswendig.
Dann stimmten sie auch textsicher Lilly Marlen an, das berühmte Soldatenlied von der Wehrmacht. Ein Schmunzeln und ein Mitsingen konnte ich mir nicht verkneifen.