Schon seit zwei Jahren freute sie sich auf jenen Tag, den sie mit Würde geplant hat. Wie gut, dass sie noch nichts Festes gebucht hatte. Sie ließ alles offen, so wie vor zwanzig Jahren bei ihrem Vierzigsten. Einfach darauf losfahren und sich überraschen lassen, wo sie landen. Sie spricht heute noch von diesem wundervollen Kurzurlaub. Dem Hotel auf dem Berg, in der Nähe eines Turmes von dem sie ins Tal schauen konnte. Selbst das Fenster aus ihrem Zimmer ließ keine Wünsche offen. Ein Naturpanoramen mitten im Frühling. Es war eine lauwarme Nacht und sie konnten lange draußen sitzen den Vöglein lauschen und die Aussicht genießen. Hand in Hand ist sie mit ihrem Liebsten spazieren gegangen, damals vor zwanzig Jahren.
Und jetzt ist es bald so weit, worauf sie sich so freute. Jedoch Hotelbesuche gestrichen. Gaststätten oder Pension sind geschlossen und ebenfalls gestrichen. Kulturelle Veranstaltungen gestrichen. Dafür lässt sich der Frühling nicht streichen, er präsentiert sich in seiner vollen Vielfalt. Sie nimmt sich Farbe und Pinsel und streicht und streicht was ihr Herz begehrt. Sie streicht die Hoffnung weg, im ersehnten Hotel zu übernachten. Sie streicht die Traurigkeit weg auf Abstand bleiben zu müssen. Sie streicht über Holz, welches ihr Liebster für sie liebevoll zusammengefügt hat. Sie weiß, sie kann das Datum keineswegs aus dem Kalender streichen, auch ihr Alter nicht streichen. Irgendwie bewundere ich diese Frau, sie nimmt an, was das Leben so mit sich bringt. Sie streicht an einem Hotel, welches zu ihrem besonderen Tag nicht nur für sie allein erbaut wird. Auf das viele Gäste ein und ausfliegen dann. Sie streicht sich durchs Haar, das Leben lässt sich nicht einfach wegstreichen, es ist stets präsent.
Das ist ja mal ein toller Liebster, der ein Hotel selbst bastelt und baut zum Geburtstag. Ja, man muss das Leben nehmen, wie es kommt, liebe Josie. Schöne Wortspiele mit "streichen".
Ich habe natürlich meinem Mann bei Seite gestanden und wir haben es gemeinsam gebaut. Zu sehen in meinen Gebrutstagsglückwünsche. Den Kopf in den Sand stecken und Trübsal blasen hilft nicht. So streicht man eben das was einem erfreut und einem guten Zweck dazu noch diehnt.
Die Hauptsache ist, dass man die liebevolle warme Hand des Liebsten nicht streichen muss. Sie führt einem durch das Leben, selbst wenn sie ihre Gegenwärtigkeit nicht mehr hat, und sie von den Sternen kommt.
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