Die Mops

(eine Falkenberger Provinz-Fledermaus-Posse)

Ich bin die Mops, und ich kann fliegen,
hat die Natur mit sich gebracht,
kaum einer wird mich fliegen sehen,
denn meistens flieg ich in der Nacht.

Am Tage häng ich lieber rum,
wo´s mir grad passt, wo´s dunkel ist,
und zahle so auch keine Miete,
die Heimlichkeit ist meine List.

Ich bin die Mops, ein Hausbesetzer,
und wer mich hat, wird selten froh,
mich dann wieder zu vertreiben,
das geht heut nicht einfach so.

Sie achten streng auf die Gesetze,
ob es nun Sinn macht, oder nicht,
und sollte einer das vergessen,
dann bringt die Mops ihn vor Gericht.

Ich bin die Mops, und ich kann fliegen,
ich fänd Quartier in weiter Flur,
bin ja schließlich woher gekommen,
doch jetzt bleib ich, und bin stur.

Und da steht dann die Ruine,
das alte Häuschen wird geschont,
nur weil tief im Schutt verborgen,
eine Fledermaus drin wohnt.

Eine schöne Kleinstadt-Posse,
die keiner recht verstehen will,
selbst wenn ich heute weiter zöge,
steh´n die Bagger trotzdem still.

© Viko Getzschmann