Glücksmomente

Die Frau, deren Stimme vor Freude zittert
als das Mädchen die Schwäne füttert.
Die Kleine jauchzend in ihre Arme rennt
ein einzigartig schöner Moment.

Dieses Bild am Fluß so nah vor mir
such ich in den Taschen nach Stift und Papier:
Werd‘ dieses Glück in Worte gestalten
um ihn für immer festzuhalten.

Meine Gedanken gehen zurück
Fragen im Kopf nach dem wahren Glück.
Ein Gefühl, woher mag es rühren
nur Hier und Jetzt ist es zu spüren.

Es kommt spontan – nimmt Leid und Weh‘
verschwindet meist scheu, wie im Walde das Reh.
Immer bleibt das ständige Suchen
denn Glück geht nicht auf ein Konto zu buchen.

Sinnend ist mein Ergründen
wie und wo war das schönste Befinden ?
Wer oder was hat tief bewegt
und Balsam an traurige Seele gelegt ?

Mir fällt so einiges ein beim Erzählen
aus vielen Momenten des Glücks wär' zu wählen.
Sollte es der schönste sein
fällt mir eine besondere Stunde ein.

Weit zurück Erinnerung liegt
wo uns das Schicksal zusammengefügt.
Wir waren jung, doch schon erfahren
da woll't sich reines Glück offenbaren.

Das aus dem Herzen darin bestand
fest zu halten des anderen Hand
in Freude und Leid von Moment zu Moment
in eine Zukunft, die niemand kennt.

Unsere Liebe, die Kinder, sie wachsen zu sehn
die Enkel, die fragend vor den Großeltern stehn
all das liegt mir im heiteren Blick
wenn man fragt, nach dem wahren Glück.

Die reizende Frau und die strahlende Kleine
sind herzallerliebst, sie sind schließlich meine.
Das beschriebene Bild – völlig ungestellt,
um nichts gäb‘ ich sie her auf dieser Welt.

© Hartmut Otto