Das letzte Jahr gemach begonnen, doch dann die Tage schnell verronnen. 365 – mal hatte ich die Wahl: die Tage sinnvoll zu erleben oder sie grämlich zu vergeben.
Vom Januar – das Jahr noch jung, ist wenig in Erinnerung. Der Vorsatz, weniger zu essen war nach 2 Tagen längst vergessen.
Auch im Februar, dem kalten blieb alles schön beim Alten. Der Versuch, ohne Zigaretten die Lunge noch zu retten, scheiterte am schwachen Willen und dem Hang, die Sucht zu stillen.
Es zog der Frühling ein im Monat Märzen, und vergessen war'n des Winters Schmerzen. Der Versuch, meiner Holden im Lenzen einen bunten Strauß zu kredenzen. scheiterte vermaledeit an chronischer Vergeßlichkeit.
Zartgrün erwacht Natur und still, eh ich es merkte, war's April. Im Garten wollt' ich locker graben, mich an den Frühlingsblumen laben, doch der arge Schmerz im Rücken verhinderte das tiefe Bücken.
Dann sangen die Vögel mit Wonne im Mai, der Kuckuck rief den Tag herbei, Gefühle machten Sinne wach, Zeit, sich sportlich zu bewegen, aber das Fleisch, das war so schwach und außerdem seit Tagen Regen.
Im Juni darauf – der sprüht seinen Charme, die Sonne freundlich, hell und warm, keimte vage der Ehrgeiz, die ungetanen Sachen mit Elan und Tatkraft endlich anzupacken. Ich trage die Schuld, denn ich ließ es bleiben und mich in meiner Trägheit treiben.
Und eh' ich mich so recht besonnen hatte der Juli flugs begonnen. Das viele Woll'n zur Jahresmitte, macht das Leben auch nicht süß, ist auch zu schaffen nicht in einem Ritte, was erst mal Urlaub machen hieß.
Vom Gewitterregen sanft durchnäßt, hielt der August den Sommer fest. Noch war es urig warm und mild und Scheunen wurden aufgefüllt. Da wär' es an der Pflicht, sich aufzuraffen und was Vernünftiges zu schaffen. Doch die Schwüle, wie verrückt, hatte den Elan im Keim erstickt.
Im September, der Sommer schon müd', die Vögel zogen in Richtung Süd, wie wär es hier schön, bei frischen Winden, das eigene Ego neu zu erfinden? Doch ich spürte, wenig erbaut, das Lüftchen war schnell abgeflaut.
Auch im Oktober, dem nun schon kühlen, als die Blätter bunt von dichten Bäumen fielen fehlte mir die Kraft des Titanen um mich vom Sofa zu bemühn; Da ließ ich lieber Andere für mich planen, als mich für etwas Neues zu erglühn.
Schließlich, novemberlich im Lichte fahl, stehen nun die Bäume kahl. Vergebens war bis hier die Mühe mehr zu tun als nur zum Schein und eh' ich schlechtes Fazit ziehe, liess ich auch dieses lieber sein.
Vom Jahr blieb jetzt nur der Rest und zwischendrin das Weihnachtsfest. Um schließlich an Silvester im Dezember, mit lautem Knall – „do you remember ?“, zu hoffen, daß im neuen Jahr und bestem Willen sich mancher Vorsatz wird erfüllen.
Auf ein neues, lieber Harmut. Ich wünsche dir Durchhaltekraft. Vielleicht ein neues Sofa, welches vom durchliegen bei der gedanklichen Gestaltung guter Vorsätzte, mal ersetzt werden müsste.
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