Die Ameise

Es war mal eine Ameise,
die stand vor einem Bahngeleise.
Gegenüber war ein Friedhof.
Das fand die Ameise ganz doof,
denn sie wollte die Verwandten,
insbesondere die Tanten,
die auf dem Friedhof schon seit Jahren
in einer Gruft bestattet waren,
besuchen einmal täglich.
Nun stand sie da ganz kläglich,
denn laufend kam ein Zug,
dass ihr das Herz ganz heftig schlug.

Als das Geleise einmal frei
war ihre Angst auch schnell vorbei,
und mit Schritten, großen, schnellen
eilte sie über Bahndammschwellen,
erfüllt von der Verwandtschaftspflicht –
Doch den ICE, den sah sie nicht!
Nun ist sie auch bei den Verwandten,
insbesondere bei den Tanten,
schneller als sich’s vorgestellt,
aber in einer anderen Welt.
Und trotz dem Ameisengewimmel
fühlt sie sich wohl im Ameisenhimmel.

Und die Moral von der Geschicht:
Trau niemals einem ICE nicht,
denn bist Du diesem nicht gefeit,
ist die Reise ganz schön weit.

© Roland Rothfuß

Lieber Roland,

mit Deinem kleinen Ameisen-Gedicht hast du mich zum Schmunzeln gebracht. Schön geschrieben.

Liebe Grüße von
Anneliese

Liebe Anneliese,

danke für Deinen Kommentar. Es freut mich, wenn ich jemand zum Schmunzeln bringen kann. Lachen ist gesund, denk an Deine Gesundheit, vergiß das Lachen nicht

Herzliche Grüße
Roland

Hallo Roland, trotz Unglück und Tod ist dein Gedicht lustig weil es ja nur eine Ameise ist und davon gibt es viele.

Lieber Roland,

es steckt viel Wahrheit in der Moral...nicht nur für Ameisen

Liebe Grüße
Carola