In einem Dorf, fernab der großen Städte, lebte eine alte Frau und vielleicht lebt sie dort immer noch. Jedenfalls war diese Frau nicht nur sehr alt sondern auch sehr weise so dass so mancher Mensch zu ihr gekommen ist um sich einen Rat zu holen.
An einem Tag kam ein Bauer zu ihr, der sich über seinen Knecht beklagte. „Gute Frau“ sagte er „ich weiß nicht mehr weiter. Mein Knecht ist sehr langsam im Geiste und oftmals scheint er auch gar nicht zu verstehen was ich von ihm möchte. Sicherlich hat er auch seine Vorzüge aber er bringt mich auch manchmal an den Rand der Verzweiflung. Ich habe sogar einen Lehrer kommen lassen damit sein Verstand besser wird. Nichts hat geholfen.“
Die Frau stand auf und holte aus einer hinteren Ecke ihrer Hütte zwei Gefäße von denen sie das Größere mit Wasser füllte. Dann ging sie zu dem Bauern zurück und forderte ihn auf, das Wasser von dem einen Gefäß in das Andere zu entleeren. Der Bauer sah sie verwundert an: „ Aber das geht doch gar nicht. Das andere Gefäß ist doch viel kleiner ich würde die Hälfte des Wassers verschütten.“
„Siehst du,“ sagte die Frau „genau so ist es mit deinen Erwartungen. Genau wie mit diesen Gefäßen kannst du deine Erwartungen die, sagen wir einmal, zwei Liter umfassen nicht in einen Menschen füllen, der nur einen Liter erfassen kann. Das bedeutet aber nicht, dass dein Knecht dumm ist. Er hat sein Gefäß vielleicht nur mit anderen Dingen und Interessen gefüllt, die für ihn wichtig sind, so dass deine Erwartungen und Wünsche nicht vollständig Platz darin finden.“
Das ist wirklich eine weise Frau, lieber Michael. Vielleicht sollten wir uns den Rat auch zu Herzen nehmen, wenn unsere Erwartungen an unsere Mitmenschen zu große Dimensionen annehmen.
deine Geschichte regt zum Nachdenken an. Du hast die Sichtweise der alten Frau sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich glaube, wenn ich in Zukunft mal wieder zu hohe Erwartungen an eine Person stelle, werde ich erst einmal über deine kleine Geschichte nachdenken.
es ist mir auch schon oft passiert und es wird mir bestimmt auch weiter passieren, dass ich versuche einen Menschen, äusserlich und gedanklich, nach meinen Erwartungen und Vorstellungen zu "formen". Und ich kann mir auch vorstellen, dass ich enttäuscht wenn nicht sogar wütend werde, wenn diese Wünsche und Erwartungen auf die Realität prallen und ich erkennen muss, dass nicht alle Menschen so sind und so denken wie ich und dass sie aber dennoch wichtig sind und auch Dinge tun, denken und Fähigkeiten besitzen die mein Leben beeinflussen können. Schliesslich möchte ich ja auch nicht, dass mir andere Sagen, was für mich wichtig ist nur weil es für diese Menschen eine Bedeutung hat.
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