Alex kannte sich selbst nicht mehr. Seit er sich einverstanden erklärt hatte, dass Petra demnächst stundenweise arbeiten gehen wollte, eine Entscheidung, die er längst bereut hatte, war er verunsichert. Er zweifelte an der Aufrichtigkeit ihrer Beziehung. Er hatte doch alles für sie und die Zwillinge getan. Er hatte Ihnen ein schönes Zuhause eingerichtet, auch wenn zugegebenermaßen noch nicht alles perfekt war. Doch er arbeitete daran, häufig mehr als 10 Stunden am Tag. Und die wenige Freizeit, die ihm blieb, widmete er nahezu ausschließlich seiner kleinen Familie. Warum wollte Petra unbedingt aus ihrer kleinen Idylle ausbrechen? Finanziell war es nicht nötig, dass sie arbeiten ging, und die Zwilinge brauchten ihre Mutter seiner Meinung nach noch rund um die Uhr. Natürlich verstand er, dass sich Petra von den Gedanken an den Tod ihres Vaters ablenken wollte. Aber gab es dafür nicht auch andere Möglichkeiten als unbedingt jede Menge neuer Leute kennenzulernen? Sie hatte den neuen PC und konnte nach Herzenslust mit Jacqui oder anderen Freundinnen und ihren Verwandten kommunizieren. Außerdem kamen Stefan und Astrid häufig zu Besuch. Auch Jacqui und Eric mit den beiden Kindern sah sie oft. Es tat ihm leid, dass sie sich mit ihrer Mutter und Dani zerstritten hatte, aber andererseits kam ihm dieses Zerwürfnis gerade recht. Die beiden hatten ihn weder als Menschen respektiert noch als Petras Ehemann akzeptiert. Und Carmen? Bei dem Gedanken an Petras Schwester fuhr ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was bildete sich dieses Mädchen überhaupt ein? Kaum war Carmen mit Markus verlobt, fing sie erneut eine Affäre mit Kalle an. Woher nahm sie diese Skrupellosigkeit? Oder redete sich Kalle zu viel ein? Vielleicht wollte sie ja doch nur mit ihm reden. Doch er kannte seinen Freund gut. Dabei würde er es nicht bewenden lassen, nicht bei Carmen, seiner großen Liebe. Alex verstand die Welt nicht mehr. Er hatte fest geglaubt nach seiner Hochzeit, spätestens jedoch nach der Geburt der Zwillinge, Petra unwiderruflich für sich vereinnahmt zu haben. Doch er konnte sich ihrer Liebe nicht dauerhaft sicher sein, nur weil sie ihm das Jawort gegeben hatte. Carmen und Petra hatten dieselbe Erziehung genossen, ihre Mutter war fast ein Vierteljahrhundert mit ihrem Vater verheiratet gewesen und hatte sich dennoch einen neuen Lebenspartner gesucht. Kalle warf ihm ständig vor, er sei krankhaft eifersüchtig und viel zu besitzergreifend. Dabei liebte er seine Fraunnur über alles und wollte sie keinesfalls verlieren. Alex legte den Rassierapparat beiseite. Er sah in den Spiegel. Sein Gesicht war blass. Die goldbraunen Augen blickten müde drein und die noch nassen, zu langen Haare wirkten strähnig und angeklatscht. Seine Wangen waren etwas zu voll und seine Nase etwas zu breit. Kein Wunder, dass sich Petra nach anderen Männern umsehen wollte. Sie war viel zu hübsch für ihn, und er hatte sie nicht verdient. Vielleicht hätte ihre Mutter recht, wenn sie behauptete, dass Petras Schwangerschaft die einzige Möglichkeit war, sie an ihn zu ketten.
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