Plötzlich öffnete sich die Küchentür und eine junge, schlanke, blondgelockte Frau mit einem weiten Blusenausschnitt und einem schwarzen Lederminirock stand im Türrahmen. "Oh mein Gott", gab sie affektiert von sich. "Du bist neuerdings schwul. Da hätte ich mir diesen Aufzug ja sparen können." Sie wippte auf ihren Highheels. "Hältst du jetzt diesen kleinen Bodybuilder aus oder was?" Eric hatte sich erhoben, er war errötet und begann so zu zittern, dass er kein Wort herausbrachte. Alex, der ahnte, dass es sich bei diesem Frauenzimmer um Erics Exfrau handeln musste, stand ebenfalls auf und schrie unbeherrscht. "Was bilden Sie sich eigentlich ein, uns so was zu unterstellen?" Sie grinste. "Vielleicht hätten Sie lieber die Rollos runterlassen sollen statt die Hosen. Und vielleicht wäre es besser, wenn niemand etwas davon erfährt. Ich bin durchaus bereit zu schweigen, wenn Eric mir einen Scheck, vorerst über 3.000 Euro ausstellt, das wird er sich doch wohl leisten können. Seine Tochter braucht neue Klamotten, schließlich beginnt bald die Sommersaison, ins Ferienlager will sie auch, und das ist alles verdammt teuer. Sie räusperte sich. Eric, der sich allmählich wieder gefangen hatte, deutete Alex an, sich wieder zu setzen. "Iß ruhig weiter. Ich regle das schon." Alex setzte sich auf seinen Platz, doch er schüttelte fassungslos den Kopf. Und dann sah er Eric, wie er liebevoll eine Hand auf Silvis Schulter legte und sie aus der Küche begleitete. Wahrscheinlich würde er ihr bedenkenlos den gewünschten Scheck ausstellen. Alex verstand das nicht. Eric war Rechtsanwalt, einüberaus intelligenter Mensch. Er war sehr früh nach dem Tod seines Vaters in die Kanzlei eingestiegen. Er hatte genügend Geld. Er war erfolgreich, doch in seiner Ehe schien er versagt zu haben. Oder er hatte sich von dieser Silvi einfangen lassen. Oder hatte Eric ein Geheimnis, das Silvi vielleicht kannte? Möglicherweise war er erpressbar. Alex Teller war leer. Er hatte noch etwas Gurkensalat probiert und sich einen Whisky eingegossen. Er musste ja nicht weit fahren. Er spülte noch mit einem Schluck Bier nach, dass er, weil er sich unbeobachtet fühlte, nach alter Manier aus der Flasche trank. Eric betrat die Küche. Er sah erschreckend bleich aus. "Entschuldige die Störung.", sagte er unsicher. Alex spürte, dass es nicht der richtige Moment war, Eric zu fragen, was vorgefallen war. "Ich muss nach Hause. Petra wird schon auf mich warten, und die Zwillinge werden längst schlafen. Wir sehen uns morgen." Eric nickte abwesend. "Ich hoffe, es wird bald dazu kommen, dass wir uns mal einen gemütlichen Abend zu viert machen mit den Kindern natürlich. Ich glaube, es gibt da einiges zu klären. Ich möchte einiges klären, bevor unsere Freundschaft endet, ehe sie begonnen hat." Die beiden Männer verabschiedeten sich. Alex begab sich zu seinem alten Opel. Er hatte zwar etwas getrunken, aber er würde gut zu Hause ankommen, und Petra würde ihn sehnlichst erwarten.
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