Alex konnte sich nicht erinnern, jemals in seinem Leben glücklicher gewesen zu sein. Es hatte Zeiten gegeben, und die waren noch nicht allzu lange her, da hätte er kaum gewagt, daran zu denken, ein Mädchen zu finden, das ihn mochte. Und jetzt war er mit Petra, seiner Traumfrau, wie er sie im Stillen nannte, verheiratet, und sie hatte ihm nach kurzer Zeit ein hübsches Zwillingspärchen geboren. Womit hatte er dieses Glück verdient? Oder war es nur eine Entschädigung für sein bisheriges, armseliges Leben? Ober, bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken, war es nur ein trügerisches Glück auf Zeit? Wenn Petra jemals erfuhr, dass er sie belogen hatte, was die Existenz seines Vaters anbelangte, würde sie ihm vielleicht nicht mehr vertrauen. Aber woher sollte sie das ahnen? Er würde es nicht über das Herz bringen, sie über die Wahrheit aufzuklären, und Kalle war sein Freund, und er hatte geschworen, dicht zu halten. Er selbst war fest davon überzeugt, dass er Petra nie gestehen würde, dass er 14 Jahre lang unter seinem Vater gelitten hatten. Und was noch schlimmer war, dass er insgeheim befürchtete, dass er seinem Vater sehr ähnlich war. Er war ja schon eifersüchtig gewesen, als Kalle Petra den Blumenstrauß überreicht und sie dankbar gelächelt hatte. Das war völlig unsinnig gewesen, denn sein Freund hatte offensichtlich den ganzen Abend nur ein Auge für Carmen gehabt. Und außerdem würde er ihm Petra nie streitig machen. Er war sein bester Freund und wahrscheinlich der einzige, den er je besessen hatte. Das sprach nicht gerade für seinen Charakter. Alex wusste, dass die meisten Menschen ihn mieden, weil er ein Einzelgänger war, still und verschlossen, zuweilen auch griesgrämig und eigensinnig. Er hatte all seine geistige und körperliche Energie aufbringen müssen, um Petra den höflichen, mit guten Manieren ausgestatteten jungen Mann vorzuspielen, der sie in seinen Bann reißen wollte und auch ihren Eltern sympathisch war. Letzteres war ihm wohl gründlich misslungen. Ihre Mutter mochte ihn nicht, weil er keine gute Partie für ihre Tochter war, und ihr Vater wusste zu viel über ihn, weil er gewisse Quellen besaß. Doch Petra, und das musste er ihr hoch anerkennen, stand stets zu ihm. Aber Alex spürte trotz allem die Veränderung, die in Petra vorging, obwohl er sie nicht wahrhaben wollte.
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