Am nächsten Morgen hörte Alex den Wecker nicht klingeln. Er hatte tief und fest geschlafen. Petra weckte ihn zärtlich. Er lächelte sie an, als er die Augen aufschlug. "Ich bereite schon mal das Frühstück vor.", sagte sie liebevoll. Er nickte verschlafen. "Ich komme gleich." Ihn ereilten die Gedanken der Nacht. Er hatte wieder einen Albtraum gehabt. Er hatte von ihm geträumt, seinem Vater, den er bislang so erfolgreich verleumdet hatte. Und in der letzten Zeit standen diese Träume immer im Zusammenhang damit, dass sein Vater seine Familie aufspürte und Petra töten wollte. Im Unterbewusstsein hatte Alex seinen Vater nie ignorieren können, im Gegenteil, er war präsenter denn je. Sein Vater war zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Alex erschrak. Das bedeutete, dass er demnächst wieder ein freier Mann sein würde. Alex hatte seinen Wohnort gewechselt und versucht, alle Spuren zu verwischen. Aber wenn ihn sein Vater dennoch fand? Natürlich würde er sich an ihm rächen wollen. Schließlich hatte er ihn damals durch seinen Anruf bei der Polizei hinter Gitter gebracht. Alex begab sich ins Badezimmer. Er musste auf Petra aufpassen. Er musste öfter zu Hause sein. Er durfte sie nicht allein lassen. Wenn sein Vater hier aufkreuzte und wie in seinem Traum mit der Axt auf Petra losging, ohne dass sie eine Chance hatte, sich zu wehren? Alex wusch sich das Gesicht. Er musste endlich wieder zu sich kommen. Es war ein Traum gewesen. Die Wirklichkeit sah so aus, dass er in einer halben Stunde auf der Baustelle sein musste, und das würde sehr knapp werden. Er musste sich beeilen. Zehn Minuten später hatte er eine Semmel hinuntergeschlungen, zwei Tassen Kaffee und sein Kraftfutter, wie er es nannte, getrunken. Er hatte Petra einen flüchtigen Kuss auf die Wange gedrückt und war in seinem alten Opel Kadett davongefahren. Petra war enttäuscht. Sie hatte gehofft, heute Morgen noch einmal mit ihm reden zu können. Doch dafür war keine Zeit geblieben. Als er fort war, zog sie es vor, ein schmackhaftes Frühstück für Carmen, Markus, Stefan und Astrid, die ebenfalls über Nacht geblieben waren, zuzubereiten. Sie hoffte nur, dass sie nichts von Alex' Albtraum mitbekommen hatten, vor allem Carmen und Markus nicht. Stefan und Astrid waren weitgehend eingeweiht. Petra wollte alles tun, damit ihre Schwester und Markus nicht bemerkten, wie es tatsächlich um Alex bestellt war. Petra schnitt gerade den Schinken für das Bauernfrühstück zurecht, als sich die Küchentür öffnete und Markus, lediglich in seinem Shorty bekleidet, imTürrahmen stand. Er lächelte charmant. "Guten Morgen, Petra. Ich hoffe, du hast nichts gegen meine Gesellschaft einzuwenden, aber ich würde gern ein paar Worte mit dir unter vier Augen reden." Er nahm auf der Sitzecke Platz. Petra zog verlegen am Gürtel ihres Bademantels, der sich wegen ihres dicken Bauches gelöst hatte. Sie wandte sich wieder dem Herd zu und rührte geschäftig in der Pfanne herum. "Nein, im Gegenteil, ich freue mich, etwas Gesellschaft zu haben. Alex ist schon auf Arbeit gefahren."
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums. Wir dulden keine extremistischen Texte, keine frauenfeindlichen oder sexistischen Texte. Keine Pornografie. Dein Text allerdings verstößt in diesem Forum gegen unsere Regeln.
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 2 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Foreninhaber und Administrator: Bernd Rosarius - Seitengestaltung Gabriella Dietrich
Forendesign: Lindi am 23.10.2022 - Copyright by Gabriella Dietrich
Forum online seit 09.06.2006