Als sie in ihrem Zimmer in der Josefs Rast angekommen waren, küsste Alex Petra kurz auf den Mund und erklärte im selben Atemzug, dass er erst einmal duschen müsse. Dabei sah er sie mit seinen goldbraunen Augen an, und Petra stellte erschrocken fest, dass sie den Glanz des Glücks völlig verloren hatten. Sie blickten elegisch drein, als ob Alex unter einer intriganten Grausamkeit litt. Petra erschien das zunächst absurd, doch wenn sie die Tage, die sie hier in Serfaus verbracht hatten, Revue passieren ließ, konnte sie nicht umhin, sich einzugestehen, dass sie Alex stark vernachlässigt hatte. Wahrscheinlich hatte er nur zugesagt, vier Tage länger zu bleiben, um ihr einen Gefallen zu tun. Oder weil das Essen so gut schmeckte. Das tat es offensichtlich, denn Alex langte bei jeder Mahlzeit ordentlich zu. Das war ihr trotz ihres regen Interesses an Markus nicht entgangen. Wenn sie ehrlich war, mußte sie sich eingestehen, dass ihr Alex, seit sie verheiratet waren, ein Fremder geworden war. Er hatte sie in vielen Dingen überrascht und am schmerzlichsten mit der Tatsache, dass er Anderen gegenüber nicht anpassungsfähig war. Sie könnte es ihm nicht verdenken, schließlich kannte sie, das glaubte sie zumindest, seine Vergangenheit. Und sie konnte es ihm, nach allem, was geschehen war auch nicht übelnehmen, dass er sich von ihrer Familie distanzierte. "Alex", sagte sie sanft zu sich selbst. "Was ist nur mit uns geschehen?" Eine Träne lief über ihre Wange. Sie hörte das Prasseln der Dusche. Es war, als ob sich Alex von einem lästigen Schmutz, der ihm anhaftete, reinwaschen mußte. Sein Reinigungsbedürfnis erschien ihr zuweilen zwanghaft. Sie durfte nicht weiterdenken. Das Wissen um die Tatsache, dass sie Zwillinge in ihrem Leib trug, die Alex gezeugt hatte, war ein deutlicher Beweis dafür, dass Alex und sie zueinander gehörten. Petra nahm das Buch von Janice Deaner zur Hand, das sie gerade las. Es trug den Titel 'Als der Blues begann' und es versetzte sie in eine melancholische Stimmung. Alex Alex nach 10 Minuten unbekleidet aus dem Badezimmer trat und sie wieder glückselig anlächelte, vergaß sie ihre Trübseligkeit. Er trat auf sie zu und zog ihr den Pullover und das Unterhemd aus. Dann öffnete er den Verschluss ihres BH's. Sie umfasste seinen Körper. Sie wich zurück. "Alex, ich liebe dich, wie du bist. Aber du solltest anfangen, etwas auf deine Figur zu achten." Er senkte beschämt den Blick. "Ich weiß, Petra.", gestand er verlegen. "Und ich werde alles dafür tun, wenn wir endlich wieder zu Hause sind." In dem Moment, als er diese Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, dass er sich nach seiner Wohnung sehnte, einem Ort, den er bislang noch nie als Heim bezeichnet hatte. Alex kannte kein Zuhause. Sie begriff, dass er sich hier fremd und unwohl fühlte mit ihrer Schwester und Markus, in dieser herrlich glitzernden Winterlandschaft. Das tat ihr leid und auch ein bißchen weh. Und dennoch hatte sie, als sie sich wenig später liebten, das Gefühl, dass alles gut werden würde. Sie wußte nur nicht, wie das funktionieren sollte...
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