Markus sah Toby mit seinen bestechend blauen Augen herausfordernd an. "Und du hast dir das auch wirklich gut überlegt. Ich meine, du verläßt ja nicht nur Anne, du kehrst deiner ganzen Familie den Rücken. Du wirst weit entfernt von deiner Heimat sein." Toby nickte. "Es ist immer noch besser, als mit ansehen zu müssen, wie dieser Idiot, der sich mein Bruder nennt, ihr Leben zerstört. Sie hat mir gesagt, sie wird bei ihm bleiben, trotz allem, was vorgefallen ist. Ich kann nicht mehr. Ich gehe Anfang Februar nach Irland, um ein sozialpädagogisches Jahr zu absolvieren. Bis dahin, Markus, werde ich in München an der Uni sein. Sag Mama bitte, es geht mir gut. Ich möchte keinen Kontakt außer zu dir. Ich bin diesen Lug und Trug leid. Ich wünsche dir und Carmen viel Glück. Du solltest sie halten. Sie ist ein tolles Mädchen. Ich frage mich, warum ich nie so ein Mädchen kennenlerne." Im oberen Geschoss klappte eine Tür. Und auf einmal hatte es Toby eilig davonzulaufen. Markus spürte einen Stich in seinem Herzen. Er hatte Toby immer gemocht. Sie hatten sich wirklich gut verstanden, zumindest bis zu dem Moment, in dem er ihm eröffnete, dass er in Anne verliebt war. Das war dann doch zuviel für Markus gewesen. Und er konnte ja auch absolut nichts für ihn tun. Und nun ging Toby für mindestens ein Jahr nach Irland. Außer Markus hatte Toby niemandem über den wahren Grund seines Entschlusses, ins Ausland zu gehen, aufgeklärt. Anne würde vielleicht ahnen, warum er die Flucht ergriff. Sie würde sich Vorwürfe, aber nach außen hin gute Mine zum schlechten Spiel machen. Sie würde Seb wie eh und je an der Seite stehen, als sei es das Selbstverständlichste auf der ganzen Welt. Sie würde das Kind zur Welt bringen und ihre Aufgaben in der Familie vorbildlich erfüllen. Sie hatte den Obermaiers ja so viel zu verdanken. Aber er konnte Anne nicht dafür verantwortlich machen. Sie lebte, wie sie glaubte leben zu müssen. Er war sicher, dass sie dabei selbst sehr schlecht wegkam. Sie hatte etwas Besseres verdient. Seb war so ziemlich das Mieseste, was ihr passieren konnte. Markus nutzte die Abwesenheit seiner Mutter und seines Stiefvaters, die bei Bekannten zu Besuch weilten, packte seine Sachen zusammen, hinterließ einen Zettel mit den besten Wünschen für einen guten Rutsch ins Neue Jahr und Stahl sich vom Hof, ohne sich von Seb und Anne zu verabschieden. Tobys Auto war bereits weg. Markus fuhr nach Grafing in sein Appartement und hoffte, dass Carmen ihn nicht mehr lange warten lassen würde, ehe sie zu ihm kam.
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