Carmen ahnte nichts von der harten Auseinandersetzung, die Markus mit seiner Mutter geführt hatte, ehe sie endlich einwilligte, dass er mit Carmen in seinem ehemaligen Zimmer nächtigen durfte. Wenn es nach seiner Mutter gegangen wäre, sollte Carmen das Gästezimmer im ersten Stock beziehen. "Dein Vater wünscht es so!", hatte seine Mutter zu ihm gesagt. "Und außerdem ist das Mädchen noch so jung, und ihr seid noch nicht lange zusammen. Carmen gefällt mir, und es sollte nichts schiefgehen." Markus gefiel es nicht, wenn sie Anton als seinen Vater bezeichnete. Er wurde aufmüpfig. "Du weißt doch gar nicht, was mein Vater wünscht. Du weißt nicht einmal, ob er noch lebt. Und mich interessiert Antons Meinung nicht." Es war kein Geheimnis, aber es wurde in der Familie nicht darüber gesprochen, dass Markus nur ein Halbbruder von Seb und Toby war. Die Spatzen in Grafing pfiffen es zwar von den Dächern, aber Anton Obermaier hatte sich in der Öffentlichkeit stets zu seinem Sohn Markus bekannt, aber es gab Zeugen, die seine Frau Amelie vor 23 Jahren gesehen hatten, wie sie mit einem schwedischen Touristen zum Sonnenwendfest den Stinauer Dachboden bestieg. Anton war zu dieser Zeit auf einer Viehauktion gewesen. Als Markus neun Monate später das Licht der Welt erblickte, war Anton klar, dass seine Frau ihn betrogen hatte. Dieses Baby konnte nicht sein Kind sein. Aber er nahm es an, weil er nicht ohne seine Frau leben wollte. Als endlich nach drei Jahren Tobias geboren wurde, schien die Krise überwunden. Amelie liebte Markus mehr als ihre beiden anderen Söhne. Die kurze Zeit des Verhältnisses mit seinem Vater hatte sie sich frei und ungebunden gefühlt. Doch sie war vernünftig und blieb bei Anton, der ihr ein Leben bieten konnte, in dem sie nichts entbehren musste. Arne, ihr damaliger Geliebter wußte auch nach 23 Jahren nichts von seinem Sohn in Bayern. An seinem Geburtstag hatte Amelie Markus von seinem Vater erzählt. Er war nicht besonders überrascht gewesen. Er hatte sich immer als Außenseiter gefühlt. Und er war derjenige, der zuerst von zu Hause wegzog und der auch kein Hehl daraus machte, dass ihn der Hof überhaupt nicht interessierte. Er war froh, sein eigenes Leben in der Kleinstadt führen zu können.
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