'Hallo Petra', las sie. Alex hatte eine recht saubere Handschrift. Sie war enttäuscht über die Anrede. Eigentlich hatte sie mehr erwartet. Sie überflog die nächsten Zeilen. 'Ich weiß, dass es falsch war, Dir zu versprechen, Dich anzurufen. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt schon, dass ich es nicht tun würde. Ich wollte, dass Du Dich frei entscheidest. Ich möchte Dich mit niemandem teilen. Ich will, dass Du mir ganz allein gehörst. Wenn das nicht geht, würde ich mich ohne Umschweife aus Deinem Leben zurückziehen. Petra, ich liebe Dich, aber in meinem Innersten weiß ich auch, dass ich keine Chance habe, dass meine Liebe erwidert wird. Dein Alex' Petra zitterte. Sie legte den Brief auf den Tisch. Sie sehnte sich nach Alex. Sie wollte, dass er bei ihr war. Warum war er vor ihr davon gelaufen. Er mußte tatsächlich eifersüchtig auf ihre Kommilitonen sein, und das wegen eines belanglosen Begrüßungskusses. Seine Reaktion war in ihren Augen paranoid. Aber sie musste sich auch eingestehen, dass sein Mißtrauen nicht völlig abwegig war. Schließlich hatte sie Oli wenig später bedrängt. Alex' Brief hatte sie schockiert. Doch wenigstens wußte sie nun, wo Alex zu erreichen war. Sie hatte die genaue Adresse. Petra kam zu dem Entschluss, dass sich in ihrer Beziehung grundlegend etwas ändern mußte. Seitdem Alex seinen Job verloren hatte, war er immer unsicherer und verletzlicher geworden. Und nun hatte er sich kopfüber in diese bundesweite Zeitarbeitsgeschichte verstrickt. Sein Leben schien ein einziges Chaos zu sein. Er nächtigte in einer billigen Pension, während Kalle in seiner eigenen Wohnung hauste. Alex wußte nicht, was nach den vier Wochen in Köln auf ihn zukam. Und zu allem Irrsinn glaubte er auch noch, sie würde ihn nicht wirklich lieben. Hatte sie ihm denn nicht oft genug bewiesen, wie sehr sie ihn liebte? Er mußte eine Arbeit, eine feste Anstellung in ihrer Nähe in Leipzig, wo sie auch bald wieder wohnen und studieren würde, finden. Petra kam ein Gedanke. Wenn sie mit ihrem Vater über die Situation sprach, konnte sie ihn vielleicht bitten, sich bei den Baufirmen, mit denen er zu tun hatte, umzuhören, ob vielleicht nicht dort eine Stelle frei war. Es würde sie zwar etwas Überwindung kosten, mit ihrem Vater über ihr Verhältnis zu Alex zu reden, aber ihm zu Liebe wollte sie es wagen. Wenn Alex nicht selbst in der Lage war, sein Leben in den Griff zu bekommen, dann würde sie es eben für ihn tun.
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