Noch als Alex bei Kalle war, klingelte sein Handy, das er sich extra zugelegt hatte, um jeden Tag mit Petra telefonieren zu können, wenn sie in Berlin war. Alex Augen begannen zu leuchten, als er Petras Stimme erkannte. Kalle hörte nur, wie Alex sagte. "Also bis gleich, mein Schatz. Ich bin in einer Viertelstunde zu Hause." Er legte auf und sah seinen Freund bekümmert an. Kalle hatte sicher geglaubt, sie würden sich einen gemütlichen Abend unter Männern genehmigen. Doch Kalle winkte lächelnd ab. Er schien Verständnis zu haben. "Ich sehe schon, dich hat's total erwischt!", meinte er eher wohlwollend. "Petra ist aber auch eine tolle Frau!", gab Kalle zu. "Na, na, Kalle, sie ist mein Mädchen, dass das klar ist!" Alex drohte zwar bedeutungsvoll mit dem Zeigefinger, aber die beiden Jungen wußten, dass es ein Spaß war. Allerdings würde Alex Petra erst als seine Frau bezeichnen, wenn sie tatsächlich verheiratet waren. Im Moment war sie für ihn sein Mädchen. Aber er hoffte, er würde bald in der Lage sein, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Wenn er seine Gesellenprüfung geschafft hatte, und zwangsläufig mehr Geld verdienen würde, dann könnten sie ein gemeinsames, wenn auch anfangs sicher eher bescheidenes Leben aufbauen, auch wenn Petra noch einige Jahre studieren mußte. Er konnte arbeiten wie ein Tier. Er würde eine Familie ernähren können. Und Petra, das hatte er schnell herausgefunden, gehörte nicht zu den Frauen, die in finanzieller Hinsicht viel erwarteten. Sie war bescheiden. Schließlich war sie mit drei Gescwistern aufgewachsen. Sie hatte immer teilen müssen. Außerdem war sie die Älteste, die wahrscheinlich oft zu Gunsten ihrer jüngeren Geschwister auf etwas verzichtet hatte. Sie war die Stütze ihrer Eltern. Ihr Bruder Stefan, der ältere der beiden Jungen, schien sehr an ihr zu hängen. Und auch zu Carmen hatte sie bis vor wenigen Wochen, bis er in ihr Leben getreten war, ein vertrautes, völlig ungetrübtes Verhältnis. Alex verabschiedete sich von Kalle. Der schien es ihm nicht zu verübeln, dass er ging. Trotzdem ließ Alex ihn ungern allein zurück, weil er spürte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Kalle wirkte zwar wesentlich aufgeräumter als noch vor kurzem, aber er schien etwas zu überspielen. Er hinterließ den anderen und wahrscheinlich auch sich selbst gegenüber den Eindruck, er hätte die Trennung von Carmen verkraftet, doch einige Bekenntnisse und seine Reaktion auf gewisse Dinge ließen deutlich erkennen, dass dem nicht so war. Kalle floh vor der Wahrheit, er überspielte sein Problem, und das sehr geschickt. Aber Alex hatte noch nicht herausgefunden, wohin er flüchtete.
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