Alex ging am späten Nachmittag zu Wehners, um nach den beiden Jungen zu schauen. Doch nachdem er geklingelt hatte, öffnete ihm Carmen die Tür. Also waren sie und ihre Eltern bereits zurück, schlußfolgerte er. "Was willst du denn hier?", herrschte ihn Carmen an. Er schluckte. "Deine Eltern und du, ihr wart noch nicht da, als Petra heute morgen nach Berlin fahren mußte. Sie hat mich gebeten, nach euren Brüdern zu sehen. Aber wenn ihr wieder da seid, hat sich das freilich erübrigt." Carmen blickte ihn verständnislos an, und er glaubte, Hass in ihren dunkelbraunen Augen zu entdecken. "Ich verstehe nicht, was hast du denn mit Petra und unserer Familie zu schaffen?" Sie war wütend. "Petra und ich, wir haben uns in letzter Zeit immer mal getroffen. Hast du das denn nicht gewußt?" Kalle hatte Alex erzählt, dass die beiden Schwestern ein vertrautes Verhältnis hatten. "Nein", Carmen funkelte ihn böse an. "Wahrscheinlich war es für Petra nicht so wichtig, dass sie mir davon erzählen wollte." Er spürte, dass Carmen ihm feindlich gesinnt war, und ihre Worte taten ihm weh. Er schluckte, weil er glaubte, einen bitteren Geschmack im Mund zu spüren. "Carmen, warum bist du so kalt? So kenne ich dich gar nicht." Er ging einen Schritt auf sie zu und umfasste ihre Schultern. "Fass mich bloß nicht an, du Dreckskerl!" Sie wehrte sich entschieden gegen seine Berührung, so dass er erschrocken zurückwich. "Ich kann Typen wie dich nicht ausstehen, die sich einbilden, sie wären unwiderstehlich, bloß weil sie sich ein paar dämliche Muskeln antrainiert haben!" Er sah sie fassungslos an. "Carmen, so einer bin ich nicht!", wollte er ihr glaubhaft machen, spürte jedoch selbst, dass er nicht sehr überzeugend klang. "Jedenfalls bist du ein Lügner! Oder hast du nicht behauptet, dass Kalle in jener Nacht bei dir geschlafen hat?" Damit hatte sie ihn an einer gefährlichen Stelle getroffen. Sie verschoss alle Pfeile gezielt. "Ja", sagte er gequält. "Aber es war ein Fehler...", weiter kam er nicht, denn sie hackte zielgerichtet weiter auf ihn ein. "Du scheinst ständig Fehler zu machen, oder glaubst du wirklich, meine Schwester, die ein Hochschulstudium der Ernährungswissenschaften absolviert, würde sich ernsthaft auf einen Kerl einlassen, der mit 21 Jahren noch nicht einmal seinen Facharbeiter in der Tasche hat? Mein Gott, bist du naiv!" Alex zitterte am ganzen Körper. Er war unfähig, etwas zu erwidern. "Lass bloß deine dreckigen Finger von meiner Schwester. Sie hat etwas Besseres verdient als solchen Abschaum." Sie knallte ihm die Wohnungstür vor der Nase zu. Er blieb noch eine Weile sprachlos stehen. Dann stieg er mit bebenden Knien die Treppenstufen hinab.
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