Carmen hatte kaum die Wohnstube verlassen, als Robert seinen Sohn bedrängte. "Sag mal, was ist eigentlich los mit euch Beiden?" Kalle zuckte innerlich zusammen, konnte jedoch die Haltung bewahren. "Was soll denn los sein? Mein Gott, Papa, warst du niemals jung?" Er versuchte zu scherzen, obwohl er wusste, dass es an der Zeit war, seinem Vater und dessen Lebensgefährtin reinen Wein einzuschenken. Robert bohrte weiter . "Was mich beunruhigt, ist, dass Carmen so blass aussieht? Ist sie krank? Fehlt ihr irgendetwas?" Marika seufzte. Ihre wäre es lieber gewesen, sie hätte diese Fragen Carmen selbst unter vier Augen stellen können, von Frau zu Frau, denn sie ahnte, dass es eine schlimme Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn geben würde, wenn Robert erfuhr, dass Carmen ein Kind von Kalle erwartete, und dessen war sie sich ziemlich sicher. Schließlich war sie selbst sogar noch etwas jünger gewesen, als bei ihr der Klapperstorch zugeschlagen hatte. Carmens scheues Verhalten zeigte deutliche Indizien. Kalle hatte seinem Vater den Rücken zugewandt und fingerte nervös an einigen Servietten herum, als er antwortete. "Nein, Carmen ist nicht krank!" Robert näherte sich ihm und fasste ihn bei den Schultern. "Gibt es etwas, das wir wissen sollten, ehe es zu spät ist?" Robert musste zu seinem Sohn aufblicken, obwohl er selbst schon 1,85 m groß war. "Zu spät wofür?" Robert blickte seinem Sohn fest in die graublauen Augen. "Für eine Abtreibung vielleicht?" Marika schrie erschrocken auf, noch bevor Kalle seinem Vater mit der linken Hand derb ins Gesicht schlug, so dass dessen Unterlippe zu bluten begann. "Bingo", schrie Kalle wütend. "Du hast es erfasst. Carmen ist tatsächlich schwanger. Aber im Gegensatz zu dir werde ich für das Kind da sein, und es lieb haben." Robert unterbrach seinen Sohn, indem er ihn noch fester bei den Schultern packte. "Kalle, überlegt euch das! Keiner von euch beiden hat eine abgeschlossene Ausbildung. Ihr verdient noch kein Geld. Ihr habt keine eigene Wohnung. Wie wollt ihr denn ein Kind großziehen?" Sein Griff verstärkte sich abermals. "Kalle, glaub mir, Liebe allein genügt dafür nicht!" Kalle befreite sich mühsam aus Roberts Umklammerung. "Keine Angst, dich werden wir nicht um Hilfe bitten!" Kalle stürmte zur Wohnzimmertür hinaus in die Küche, wo Carmen weinend auf einem Küchenstuhl saß, das Gesicht in die Hände vergraben. Offensichtlich hatte sie diesen taktlosen Wortwechsel mit angehört. Kalle umarmte sie und küsste ihr die Tränen fort. Er flüsterte: "Lass uns ins Gartenhaus gehen." Sie nickte stumm.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums. Wir dulden keine extremistischen Texte, keine frauenfeindlichen oder sexistischen Texte. Keine Pornografie. Dein Text allerdings verstößt in diesem Forum gegen unsere Regeln.
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 2 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Foreninhaber und Administrator: Bernd Rosarius - Seitengestaltung Gabriella Dietrich
Forendesign: Lindi am 23.10.2022 - Copyright by Gabriella Dietrich
Forum online seit 09.06.2006