Gut gekleidet und mit elegantem Schritt betrat Protzky ein renomiertes Restaurant in seiner Heimatstadt. Er trat auf, als hätte er ein paar tausend Euro in der Tasche. Mit gezieltem Blick suchte er sich einen Platz am Fenster, zog seinen Mantel aus, hängte ihn an die Garderobe und stolzierte wie ein Hahn an den in weiß gedeckten Tisch. Es verging keine Minute und ein schwarz gekleideter Kellner reichte ihm die Speisekarte. Mit vornehmer Stimme sprach Protzky den Ober an: "Ach, Herr Ober, eine Speisekarte benötige ich nicht, bringen Sie mir bitte ein Rumpsteak, halb durch, dazu bitte einen grünen Salat. Zuvor bitte ich jedoch um ein gepflegtes, kühles Bier." Der Kellner flitzte. Nach wenigen Augenblicken servierte er mit den Worten: "Ihr gewünschtes Bier, zum Wohle, mein Herr." Protzky langte gierig zum Glas und leerte es mit einem riesigen Zug auf "ex". Mit aufgeblasener Brust und erhobener Hand verlangte er gleich ein weiteres Bier. Der Ober servierte die zweite "kühle Blonde", stellte den Teller mit dem Steak und die kleine Schüssel mit dem Salat ab und wünschte einen guten Appetit. Wieder goß Protzky das Bier in einem Zug hinunter. Sein Steak verschlang er wie ein gieriger, ausgehungerter Wolf; von seiner anfangs vornehmen Art war nichts mehr zu merken. Das Glas erneut hoch in der Hand, verlangte er nach einem weiteren Bier, dieses mal allerdings mit dem Zusatz: "Bevor der Ärger anfängt." Freundlich und nett wie immer überbrachte der Ober das Bier. Protzky hob das Glas, schluckte kräftig, das Glas war leer. Halb so laut als zuvor sagte er dann: "Herr Ober, bitte schnell noch einmal dasselbe, bevor der Ärger anfängt." Ein wenig erstaunt fragte der Schwarzberockte: " Entschuldigen Sie mein Herr, aber ich habe Sie nicht richtig verstanden, sagten Sie, "bevor der Ärger anfängt"? Darf ich fragen, von welchem Ärger Sie sprechen?" "Sie werden es schon noch erleben", entgegnete Protzky kurz, lehnte sich zurück und griff zur Zeitung. Höflich kredenzte der Ober das verlangte Bier. Protzky hingegen zog eine finstere Miene auf, schluckte das Bier wieder fast auf "ex" und knurrte verbissen: "Noch einmal dasselbe, Herr Ober, aber schnell, bevor der Ärger anfängt." Der Ober verschwand mit nachdenklichem Gesicht. Diese Prozedur wiederholte sich noch genau fünf mal, dann präsentierte der zwischenzeitlich skeptisch drein schauende Ober die Rechnung. Sofort, ruckartig und schon ein wenig schwankend, erhob sich Protzky von seinem Stuhl, blickte den Ober an, wurde verlegen und rot wie eine Tomate, kippte den letzten Schluck Bier hinunter und flüsterte dann schließlich: "Sehen Sie, Herr Ober, jetzt fängt der Ärger bestimmt an!"
Zechpreller nennt man doch diese Leute, oder ? Aber, lieber Horst, war der Ärger eigentlich noch möglich, bei dem Quantum an Bier ? Den hat er doch sicher in der Arrestzelle verschlafen. Gerne geschmunzelt, herzlichst Gisela
Hallo lieber Horst, vielen Dank für das Bereitstellen deiner Geschichte. mitterweile gibt es alkoholfreies Bier, gibt es auch schon alkoholfreien Schluck?
also mal ganz ehrlich aloholfreies Bier pfui Deibel, dann schon lieber Hahnenwasser Hehe Horst, der Kerl ist aber gut, naja wir Braven kommen ja nie auf solche Ideen
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